Der magische Frisör: Waschen, schneiden, lesen
Danny Beuerbach ist „Der magische Frisör“. In Wildwuchszeiten wie diesen bringt er Eltern „Homecutting“ bei – per Live-Videochat.
Von Barbara Hordych
Durch seine Auftritte bei der Bücherschau, in Schulen, Buchhandlungen und Bibliotheken ist der Münchner „Vorlesefriseur“ Danny Beuerbach bereits deutschlandweit bekannt. Und berühmt für seine Aktion, in der er sich beim Haareschneiden von seinen Kunden vorlesen lässt – im Gegenzug erlässt er ihnen die Kosten für die neue Frisur zur Hälfte oder auch ganz. Eine Technik, die besonders für das Haareschneiden bei Kindern geeignet ist. „Meiner Erfahrung nach werden sogar die zappeligsten und ungeduldigsten Kinder mit einem Mal ganz ruhig und konzentriert, wenn sie beim Haareschneiden gleichzeitig aus einem Buch vorlesen“, sagt Beuerbach. Das diene einmal der „Leseförderung“ des betreffenden Kindes, erleichtere aber auch ihm seine Tätigkeit, „weil mich dann niemand mehr fragt: Wie lange dauert es noch, wann bist du fertig?“.
Im Ravensburger Verlag wurde der Hairstylist nun zum Held seines eigenen Buchs, in der Erstlesereihe erschien vor Kurzem der Titel: „Der magische Frisör“. Darin katapultieren sich die Geschwister Lila und Erik beim Vorlesen in Dannys Salon in die fantastische Welt der Ritter, Drachen und Einhörner. Was sie alle eint, vom ständig über seinen eigenen Bart stolpernden Ritter Zausel über das Einhorn mit zu Berge stehender Mähne bis hin zum Langhaar-Drachen: Sie benötigen dringend einen neuen Haarschnitt, für den auf der Stelle der magische Danny mit Fön und goldener Schere sorgt.
Die Bilder im Buch stammen von dem Illustrator Patrick Wirbeleit. Der hat nicht nur tolle Fabelwesen gezeichnet, sondern auch einen Titelhelden, der im Buch so aussieht wie in echt. Für die Corona-bedingten Wildwuchszeiten hat sich Beuerbach eine besondere Aktion ausgedacht: das „Homecutting“. Passend zu seinem Projekt „book a look and read my book“ gibt er Eltern in einem Live-Videochat in fünf Schritten wichtige Tipps für einen gelungenen Haarschnitt, „garantiert ohne Malheur und Tränenmeer“.
Termine können unter der Telefonnummer 0151/29624465 vereinbart werden. Wer ihn als Vorlesefriseur kennt, weiß: Die Bezahlung erfolgt durchs Vorlesen.© SZ vom 23.04.2020
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/coronakrise-vorlesefriseur-tipps-homecutting-1.4879104